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Maria Cierpka aus Meinersen gewinnt den WettbewerbJugend debattiert:Regionalfinale am Gifhorner Humboldt-Gymnasium

Stellung zu einem Themen beziehen und Kritik an diesem üben: Zwölf Schülerinnen und Schüler traten beim Regionalfinale des Wettbewerbs „Jugend debattiert“ am Gifhorner Humboldt-Gymnasium gegeneinander an. Die vier besten dürfen am Landesentscheid Anfang März in Hannover teilnehmen.

„Das Projekt boomt in Niedersachsen“, weiß Torsten Mewes, Lehrer am Humboldt-Gymnasium. Seine Schule sei schon seit 2002 dabei. In diesem Jahr wurde der bundesweite Wettbewerb „Jugend debattiert“ von der Hertie Stiftung ins Leben gerufen. Für Mewes würden die Debatten eine schöne Abwechslung darstellen: „Ich mache solche Übungen auch gerne im Unterricht. ...

 

 

... Sie machen Spaß und helfen, Hemmungen abzubauen. Der Wettbewerb bildet dann am Ende das Sahnehäubchen“, erzählt er. Im Vorfeld hatten am Humboldt-Gymnasium bereits über 50 Schülerinnen und Schüler des zehnten Jahrgangs sowie 120 Schülerinnen und Schüler des elften Jahrgangs an verschiedenen Klassen- sowie Schulfinalrunden teilgenommen, um sich für das Regionalfinale zu qualifizieren.

Aufregung und Freude bei den Jugendlichen

„Diskutieren macht echt Spaß. Man lernt schließlich, sich selber zu vertreten“, berichtet Mila Nagel vom Gymnasium Hankensbüttel. Insgesamt haben sich vier Schulen aus dem Landkreis Gifhorn und eine aus dem Landkreis Peine am Regionalfinale des bundesweiten Wettbewerbs „Jugend debattiert“ beteiligt. Dazu gehören das Humboldt-Gymnasium, das Otto-Hahn-Gymnasium, das Sybilla-Merian-Gymnasium, das Gymnasium Hankensbüttel sowie die IGS Peine. Die Sekundarstufe eins ist mit acht Schülerinnen und Schülern vertreten, vier Teilnehmende kommen aus der Sekundarstufe zwei.

„Ich finde es interessant, mit anderen auf sachlicher Ebene zu diskutieren. Für mich ist es eine große Chance, hier mitmachen zu dürfen. Verlieren kann man hier schließlich nichts, sondern nur an Erfahrung dazugewinnen“, findet Maria Cierpka vom Sybilla-Merian-Gymnasium. Die Schülerinnen und Schüler wirken nervös. Ein letztes Mal gehen sie in Gedanken ihre Argumente durch. Dann läutet schließlich eine der Jurorinnen die Glocke – und gibt damit den Startschuss für die Debatten. „Wer kennt sie nicht: Tapfere Helden in meist roten Fahrzeugen. Männer und Frauen, die mutig dem Feuer entgegentreten. Die, die da sind, wenn es drauf ankommt und die wichtigste Aufgabe in der Gesellschaft übernehmen: Sie retten Leben“, beginnt Jeremy Illig von der IGS Peine die Debatte mit seiner Eröffnungsrede.

Die Hertie-Stiftung gibt dabei immer die Themen der Diskussionen genau vor. In diesem Jahr gehören neben der Frage nach einer Verpflichtung Jugendlicher zum Engagement bei der Feuerwehr auch die Einführung einer flächendeckenden Videoüberwachung an öffentlichen Schwimmbädern, das Verbot von Videospielen und Apps mit In-Game-Käufen für Minderjährige sowie ein mögliches Grunderbe für alle Menschen zum 18. Geburtstag.Jugend debattiert:Regionalfinale am Gifhorner Humboldt-Gymnasium

Spannende Gewinne erwarten die Siegerinnen und Sieger

„Die Debatten sind ganz schön nervenaufreibend und es ist schwer, sich darauf vorzubereiten. Denn man weiß vorher nie, was man für Gegner hat und muss im Endeffekt beide Seiten gut vertreten können“, sagt Johann Gottschalk vom Gymnasium Hankensbüttel. Die Länge jedes einzelnen Redebeitrags ist dabei genau festgelegt: Die Eröffnungsrede darf nur zwei Minuten, die freie Ansprache zwölf Minuten und die Schlussrunde nur genau eine Minute lang sein.

„Es ist schön, durch den Wettbewerb auch Einblicke in andere Schulen zu bekommen. Aber vor allem finde ich es bewegend, aktuelle Themen, wie beispielsweise zum Hochwasser, aus der Schülerperspektive zu hören“, findet Tanja Goebel, Lehrerin am Gymnasium Hankensbüttel. Sie ist eine der neun Jurorinnen und Juroren. Alle Lehrkräfte der fünf teilnehmenden Schulen haben eine zweitägige Ausbildung absolviert, um sich für diesen Posten zu qualifizieren. Sie sind dafür verantwortlich, die Schülerinnen und Schüler nach den Gesichtspunkten Sachkenntnis, Aus­drucks­vermögen, Gesprächs­fähigkeit und Überzeugungskraft zu bewerten. Pro Runde kann jeder höchstens 60 Punkte erreichen. Wer die höchste Gesamt­punktzahl hat, gewinnt den Wettbewerb.

Die Erst- und Zweitplatzierten dürfen sich auf die Teilnahme bei der Landesqualifikation am 5. März 2024 im Niedersächsischen Landtag in Hannover freuen. Die dortigen Gewinnerinnen und Gewinner erhalten ein dreitägiges Rhetoriktraining in einem Hotel in Lingen. Das große Finale soll am 8. Juni in Berlin in Anwesenheit des Bundespräsidenten stattfinden. „Ich bin einfach erleichtert. Mit einem Sieg habe ich nicht gerechnet, auch wenn die Hoffnung natürlich schon da war. Aber jetzt überwiegt einfach die Freude auf das, was noch kommt“, erzählt Charlotte Knoop vom Humboldt-Gymnasium.

Aller Zeitung / 16.01.2024